Mit Hammer und Löschlanze gegen das Feuer

Mit Hammer und Löschlanze gegen das Feuer

 

Neues Nebellöschsystem bei Dienstagsübung dem Praxistest unterzogen

Auf unserem HLF 20 befinden sich einige neue Gerätschaften, die zahlreiche Übungen erfordern, um sie im Ernstfall auch fehlerfrei bedienen zu können. Eines dieser Geräte ist in der Box mit der Aufschrift „Nebellöschsystem“ im Geräteraum 6 verstaut. In einer der vergangenen Dienstagsübungen befassten wir uns damit genauer und lernten dessen Einsatzmöglichkeiten und das richtige Vorgehen kennen.

In einem theoretischen Teil zu Beginn der Übung lernten wir, dass man das Nebellöschsystem, auch Fognail genannt, bei Bränden in Trockenbauwänden oder anderen Hohlräumen einsetzen kann. Außerdem erfuhren wir, wie ein solcher Brand entsteht und, dass man bei der Bekämpfung des Brandes mithilfe der neuen Ausrüstung weniger Schaden anrichtet als mit der konventionellen Variante. Anschließend konnte das im Vorfeld der Übung selbst gebaute Wandmodell begutachtet werden, um zu sehen, wie eine solche Wand aufgebaut ist und mit welchen Gefahren bei einem Brand dieser Art von Wand zu rechnen ist.

Das Brandverhalten einer solchen Wand durften wir im Anschluss an den theoretischen Teil auch hautnah miterleben, denn nach Absprache und Anmeldung bei der Integrierten Leitstelle Passau konnte die Dämmung im Inneren der Wand angezündet und so das richtige Vorgehen fast realitätsnah geübt werden. Die Absprache mit der ILS war notwendig, da es sich um eine Ausbildung mit echtem Feuer handelte und so das Risiko bestand, dass Personen die Rauchentwicklung sehen und einen Notruf absetzen, weshalb wir während der Übung über Funk in Kontakt mit der Leitstelle standen.

Bei dieser Ausbildung zeigte sich auch wieder, wie wichtig die Kommunikation unter den Einsatzkräften ist. Denn von außen war der Brand nicht zu erkennen und man konnte die Wand sogar mit bloßen Händen anfassen, obwohl es direkt dahinter brannte. Um den Brand trotzdem ausfindig machen zu können, bediente eine Person die Wärmebildkamera und teilte der an der Wand befindlichen Person mit, wo die Brandentwicklung am stärksten ist. Diese hatte die Aufgabe, den Brandherd zu markieren und die Position der Löschlanzen anzuzeichnen. Anschließend konnte mit einem speziellen Hammer an dieser Stelle ein Loch in die Wand geschlagen und die Löschlanzen platziert werden. Bereits im Vorfeld wurde eine Wasserversorgung aufgebaut, der im Nebellöschsystem beinhaltete C-DDD-Verteiler positioniert und daran drei D-Schläuche mit jeweils einer Löschlanze angeschlossen. Somit konnte das Kommando „Wasser marsch!“ gegeben werden und die Brandbekämpfung beginnen. Die Löschwirkung erfolgt hier durch einen feinen Wassernebel aus dem vorderen Teil der Löschlanze.
Die Person an der Wärmebildkamera musste jedoch weiterhin aufmerksam sein und beobachten, ob sich der Brand weiterentwickelt oder durch die Löschmaßnahmen eingedämmt werden kann. Um den Brand erfolgreich bekämpfen zu können, war es auch notwendig, die Löschlanzen während des Löschvorgangs an anderen Stellen zu platzieren.

Neben der richtigen Vorgehensweise mit den neuen Geräten lernten wir im Zuge dieser Übung auch das Brandverhalten der unterschiedlichen Dämmstoffe kennen. Denn in der Wand waren zu Beginn Mineral- und Holzwolle verbaut und danach wurde Styropor als Dämmung in die Wand eingefügt und angezündet. Beim Brand der unterschiedlichen Dämmmaterialien stellte sich heraus, dass Mineralwolle im Gegensatz zu den anderen beiden Dämmstoffen am resistentesten gegen Feuer ist und nur leicht zu glimmen begann, wohingegen es bei Holzwolle und Styropor zu einem Brand kam.

 

Hier einige Impressionen zur Übung mit der neuen Ausrüstung: