Großübung der Feuerwehren Forstunfall und Feuer bei Dunkelheit

 

Einmal im Jahr üben die vier Stadtwehren gemeinsam das Zusammenspiel der Kräfte. Heuer war die Kirchberger Wehr an der Reihe, die Übung auszurichten. Als kritische Beobachter kamen Bürgermeister Klaus Schmid, Kreisbandinspektor Helmut Niederhauser und Kreisbrandmeister Manfred Deser zum Übungsort nach Straß bei Kirchberg. Kommandant Helmut Straßer hatte sich zusammen mit dem Führungsteam der Wehr folgendes Szenario ausgedacht: Ein Landwirt wollte mit einer Seilwinde Käferbäume aus dem Holz schaffen. Da er alleine im Wald war, hatte er sich bei den Rückearbeiten unter den Baumstämmen eingeklemmt. Durch die überhitzte Seilwinde hatte sich an dem Stellplatz des Traktors ein Flächenbrand entwickelt. Die Übung, so erläuterte Straßer bei der „Manöverkritik im Gasthaus Zeiler, bestand aus drei Hauptteilen: Personenrettung, Brandbekämpfung und Förderleitung. Hier musste, wie in den Außenbereichen immer erforderlich, eine lange Förderstrecke einplant werden, aber man konnte auch einmal eine technische Hilfeleistung parallel ablaufen lassen. Vom Andorfer Weiher hinter dem Madl Anwesen bis zur Brandstelle im Wald sind es genau 515 Meter Entfernung, die überbrückt werden mussten. Diesen Bereich hatte der Abschnittsführer von der Feuerwehr Erlach zugeteilt bekommen, der mit Hilfe der FFW Eggstetten und Simbach die Förderleitung aufzubauen hatte. Da die Mittel der Kirchberger Wehr, die als erste an die Unfallstelle kam und die Erkundung durchzuführen hatte, bei einer technischen Hilfeleistung etwas begrenzt sind, konnte man bei Eintreffen am Schadensort die verletzte Person nur betreuen und Sicherungsmaßnehmen ergreifen. Die Männer des Simbacher Rüstwagens bei der Bergung der verletzten Person im Wald. −Foto/Repro: Neuburger Die Männer des Simbacher Rüstwagens bei der Bergung der verletzten Person im Wald. Dieser Abschnitt war dann für die Kameraden aus Simbach mit dem Rüstwagen angedacht. Die Hauptaufgabe der Kirchberger lag in der Bekämpfung des Flächenbrandes im Wald, den sie am Anfang vom Tanklöschfahrzeug mit 5000 Liter Wasser als Übergang bis die Förderleitung stand bekämpften. Durch die Dunkelheit musste auch in jedem Abschnitt für ausreichend Licht gesorgt werden. Florian Simbach 12/1 wurde noch als Führungsunterstützung angefordert. Das Rote Kreuz war bei dieser Übung nicht beteiligt. Der Rettungsweg wäre aber immer zugängig gewesen, da dieses Waldstück von drei Seiten aus angefahren werden kann. Insgesamt, so Kommandant Straßer, waren acht Fahrzeuge und 78 Aktive bei der Übung im Einsatz. KBI Niederhauser, der den Aufbau der Förderleitung beobachtete, konnte zufrieden feststellen, dass die Zusammenarbeit der Wehren hervorragend funktionierte und die Förderleitung dementsprechend schnell zur Verfügung stand. Ein besonderes Lob fand auch das Übungsszenario, dass sich zurzeit auch in einen Ernstfall verwandeln könnte, da viele Waldbesitzer ihre „Käferbäume“ aus entfernen müssen. Auch KBM Manfred Deser, der den Abschnitt Personenrettung und Brandbekämpfung beobachtete, konnte zufrieden feststellen, dass die einzelnen Gruppen gute und schnelle Arbeit leiteten, obwohl die Dunkelheit ihre Arbeit entsprechend erschwerte. Bürgermeister Schmid zeigte sich von der Übungsidee und den Leistungen beeindruckt. Er bedankte sich bei der Kirchberger Wehr für die Ausrichtung und bei den Mitgliedern der vier Wehren für ihr Engagement. Als „Chef“ der vier Stadtwehren freue es ihn besonders, dass das Zusammenspiel der Wehren so problemlos funktioniert. Als kleines Dankeschön seitens der Stadt gab es für die Teilnehmer eine Brotzeit im Gasthaus Zeiler.

Quelle PNP: Neuburger

 

Fotos: Kreisbrandinspektion Rottal-Inn, M. Deser