Zugübung: Zimmerbrand mit fünf vermissten Personen

Zugübung: Zimmerbrand mit fünf vermissten Personen

 

Zimmerbrand – fünf Personen vermisst, erschwerte Anfahrt und verrauchtes Gebäude
Zimmerbrand im ersten Obergeschoss – fünf Personen vermisst. So lautete die Meldung zur Zugübung an einem der vergangenen Dienstage. Als Zugübung wird eine Übung bezeichnet, bei der unser gesamter Löschzug – bestehend aus Einsatzleitwagen (ELW), Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF), Drehleiter (DLK) und Tanklöschfahrzeug (TLF) – im Einsatz ist. Erweitert wurde der an diesem Tag durch unseren Mannschaftstransportwagen (MTW) und den Rüstwagen (RW). Bei einer solchen Übung soll vor allem das Zusammenspiel der einzelnen Fahrzeuge und der Mannschaft geübt werden.

Bereits die Anfahrt zur fiktiven Einsatzstelle bereitete uns erste Schwierigkeiten. Denn durch die Baustelle, die sich direkt vor dem Übungsobjekt befindet, konnten die Einsatzfahrzeuge nicht wie gewohnt anfahren. Dies ist jedoch eine Situation, wie sie auch jederzeit im Realfall vorkommen kann. Der zuerst an der Einsatzstelle eintreffenden Einsatzleiter wurde bereits von einem Hausbewohner empfangen, der ihm unter anderem mitteilte, dass im Gebäude fünf Personen vermisst werden. Deshalb bekam der Gruppenführer des HLF unverzüglich nach dessen Eintreffen den Befehl, mit seiner Mannschaft die Menschenrettung und Brandbekämpfung im Gebäude durchzuführen. Die Mannschaft der Drehleiter positionierte sich auf der rückwärtigen Seite des Gebäudes und stellte die Anleiterbereitschaft in diesem Bereich sicher. Zeitgleich dazu baute die Mannschaft des TLF die Wasserversorgung zur Drehleiter auf, sodass auch von dieser eine Brandbekämpfung im Außenangriff hätte durchgeführt werden können.

Währenddessen gingen zwei Trupps unter Atemschutz ins Gebäude vor und suchten nach den vermissten Personen und dem Brandherd. Da das Gebäude durch Übungsnebel komplett verraucht war, herrschte eine sehr schlechte Sicht, was für realistische Bedingungen sorgte. Diese konnte jedoch durch das Schaffen von Abluftöffnungen – also dem Öffnen von Fenstern – und dem anschließenden Belüften des Gebäudes stark verbessert werden. Bereits nach kurzer Zeit konnten erste Personen sowohl durch den Angriffstrupp als auch durch die Drehleiter gerettet werden. Auch der Brandherd konnte bekämpft werden. Bei der weiteren Erkundung im Gebäude wurde jedoch noch ein zweiter Brandherd gefunden, welcher umgehend gelöscht wurde. Zudem wurden zwei weitere Personen ins Freie gebracht. Nachdem nun sichergestellt werden konnte, dass keine weiteren Personen mehr im Gebäude sind und auch das Feuer definitiv gelöscht ist, konnte die Übung beendet werden.

Bei der anschließenden Nachbesprechung wurde betont, dass ein Brand in dieser Ausdehnung im Ernstfall nicht von uns alleine abgearbeitet werden würde, sondern zahlreiche weitere Einsatzkräfte alarmiert wären und uns hier unterstützen würden. Trotzdem gab es Lob von den Ausrichtern der Übung, da die Lage von den eingesetzten Kräften zügig und sicher abgearbeitet werden konnte. Beobachtet wurde die Übung von zahlreichen Passanten, die zu dieser Zeit zufällig in der Innenstadt unterwegs waren. Wir hoffen, dass wir diese durch unsere Arbeit begeistern konnten und der ein oder andere vielleicht auch den Weg zu uns ins Feuerwehrhaus finden wird.

 

Hier einige Impressionen zur Zugübung im Abbruchhaus: