Umgestürzter Sattelzug führt zu stundenlanger Sperre der B12
Datum: 19. April 2011
Alarmzeit: 11.09 Uhr
Einsatzort: Simbach, B12 Höhe Simbach-Mitte
Eingesetzte Feuerwehren:
FF Simbach a. Inn, FF Erlach, FF Kirchberg a. Inn, FF Eggstetten
Einsatzbericht:
Ein umgestürzter LKW auf der B12 Höhe der Einschleifung Simbach-Mitte forderte am Dienstag, dem 19. April 2011, zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Polizei und Rettungsdienst bis in die Abendstunden.
Ein rumänischer Fahrer war an jenem Tag mit seinem vollbeladenen Sattelzug vom Schlachthof Pfarrkirchen kommend unterwegs in Richtung Italien. Jedoch wurde seine Reise bereits nach etwas mehr als 20 Kilometern auf der B12 bei Simbach beendet. Als der Lastwagen hier nämlich bei der Einschleifung Simbach-Mitte auf die Bundesstraße in Richtung München auffuhr, unterschätzte er die Enge der Kurve und verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der LKW knickte an der Vorderachse ein und kippte um. Anschließend schlitterte der Sattelzug auf die Gegenfahrbahn und blieb quer unter der Brücke liegen. Ein zu diesem Zeitpunkt in Richtung Passau fahrender Kleintransporter konnte glücklicherweise noch rechtzeitig bremsen und war nicht in den Unfall verwickelt.
Da bei der Polizeiinspektion Simbach zunächst die Meldung über einen LKW-Unfall auf der B12 Höhe der Einschleifung bei Waltersdorf einging, wurde anfangs nur die Feuerwehr Erlach alarmiert. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass es sich um einen Fehler bei der Ortsangabe handelte, weshalb wir ebenfalls alarmiert wurden.
Gemeinsam mit der Feuerwehr Erlach machten wir uns somit auf den Weg zum Unfallort. Der zuerst eintreffende Einsatzleiter konnte die gemeldete Lage bestätigen und stellte fest, dass der Sattelzug mit circa 18 Tonnen Rinderhälften beladen war. Glücklicherweise wurden der Fahrer des LKWs sowie dessen Beifahrer nicht im Fahrzeug eingeklemmt und konnten dieses noch vor Eintreffen der Rettungskräfte verlassen. Trotzdem wurden sie vorsichtshalber vom Rettungsdienst ins Krankenhaus Braunau zur ärztlichen Behandlung eingeliefert. Wie sich später herausstellte, wurden sie beim Unfall jedoch nur leicht verletzt und konnten wenige Stunden später die Heimreise antreten.
Umgehend nach Eintreffen weiterer Einsatzkräfte wurde die Bundesstraße zwischen Simbach-Mitte und der Einschleifung Kirchdorf komplett für den Verkehr gesperrt. Außerdem wurde zur Bergung des Sattelzugs ein Kranunternehmen angefordert und der Schlachthof Pfarrkirchen über den Vorfall informiert. Zudem wurde durch die Polizei ein Sachverständiger für Transport- und Güterschäden aus Landshut an die Einsatzstelle beordert.
Da eine Bergung des LKWs nur nach einer vorherigen Entleerung möglich war, mussten circa 400 Rinderhälften per Hand in einen zweiten LKW umgeladen werden. Um diese Aufgabe bewerkstelligen zu können, wurde die Feuerwehr Kirchberg gegen 14.45 Uhr und die Feuerwehr Eggstetten etwa eine Stunde später zur Unterstützung nachalarmiert. Bevor wir mit der Entladung des Sattelzuges jedoch überhaupt beginnen konnten, war es notwendig, diesen durch ein Bergefahrzeug vom Graben auf die Straße zu ziehen.
Die Entladung des Lastwagens zog sich anschließend über mehrere Stunden. Dies lag zum einen an der großen Anzahl an geladenen Rinderhälften und zum anderen hatten diese je ein Gewicht von bis zu 130 Kilogramm. Unterstützt wurden wir bei den Umladearbeiten von einer örtlichen Firma, die mit einem Gabelstapler den Transport der Rinderhälften zwischen dem verunfallten Fahrzeug und dem fahrbereiten LKW erleichterte. Nachdem gegen 17.45 Uhr sämtliche Rinderhälften umgeladen wurden, konnten die Wehren aus Kirchberg und Eggstetten aus dem Einsatz entlassen werden und wieder in ihre Gerätehäuser zurückkehren.
Der Sattelzug wurde anschließend durch einen Autokran aufgestellt. Zur Sicherheit mussten hier zahlreiche Schaulustige, die sich auf der Brücke oberhalb der Bundesstraße versammelt hatten und die Bergungsarbeiten den ganzen Tag über beobachteten, von der Brücke verwiesen werden. Nachdem der LKW gegen 18.15 Uhr wieder auf den Rädern stand, wurde die Straße noch gereinigt, bevor sie gegen 19.00 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte. Somit konnten sowohl wir als auch alle weiteren noch eingesetzten Kräfte mehr als acht Stunden nach dem Alarm wieder ins Gerätehaus zurückkehren.
Hier einige Impressionen vom Einsatz: