Hochwasser-Modelle und Spezialfahrzeuge präsentiert
Veranstaltung „Hochwasserwissen erleben“ informiert über Ausrüstung der Feuerwehren im Bereich Hochwassergefahren
1. Juni 2016 – Wir Simbacher wissen noch ganz genau, was an diesem Tag geschehen ist. Eine Flutkatastrophe erschütterte unsere Stadt, forderte fünf Todesopfer und führte zu massiven Zerstörungen. Zahlreiche Feuerwehren und weitere Rettungskräfte waren anschließend in unserer Stadt im Einsatz. Nur drei Jahre zuvor führte ein extremes Hochwasser der Flüsse Donau, Ilz und Inn dazu, dass die Stadt Passau überflutet wurde. Und erst im vergangenen Jahr kam es im Westen Deutschlands zu einer großflächigen Flutkatastrophe. Wie man sieht, häufen sich Ereignisse dieser Art und geben Anlass dazu, sich Gedanken zu diesem Thema zu machen.
Das Land Oberösterreich, die Landesfeuerwehrverbände Oberösterreich und Salzburg, der Landkreis Rottal-Inn, das österreichische Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, die staatliche Feuerwehrschule Geretsried sowie das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration haben sich mit dem Interreg-Projekt „Hochwasserwissen“ zum Ziel gesetzt, sämtliche Informationen im Bereich Hochwasser zu sammeln, anschauliche Modelle zu entwickeln und dies alles bei einer Veranstaltung auszustellen. Diese Veranstaltung „Hochwasserwissen erleben“ fand am vergangenen Samstag im Bereich des Kraftwerkes Ering-Frauenstein statt.
Zahlreiche Feuerwehren waren hier mit ihren Spezialfahrzeugen und Geräten aus dem Bereich „Hochwasser“ vor Ort und stellten es den interessierten Besuchern vor. Wir waren hier mit unserem Rüstwagen, dem Mehrzweckboot, Rettungsboot, ATV sowie der Sandsackabfüllanlage vertreten. Die Kameraden aus Passau waren unter anderem mit dem vom Freistaat Bayern bei ihnen stationierten Abrollbehälter Hydro-Sub vor Ort. Dieser kann bis zu 8.000 Liter Wasser pro Minute fördern und ist der einzige seiner Art in Niederbayern. Auch der Versorgungs-LKW mit Modularem Gerätesatz Hochwasser, der bei der Feuerwehr Kirchdorf stationiert ist, wurde an diesem Tag vorgestellt.
Auf dem Gelände unterhalb der Burg Frauenstein wurden zahlreiche selbst gebaute Modelle dargestellt und von fachkundigem Personal erklärt. In einem Modell wurde simuliert, wie sich abfließendes Hangwasser auf darunterliegende Gebäude ohne Schutzmaßnahmen auswirkt und welche Schutzmaßnahmen für solche Gebäude möglich sind. Denn neben Schutzmauern vor den Häusern ist auch eine Ableitung des Wassers um die Gebäude möglich. Ein weiteres Modell zeigte die Funktion eines Regenrückhaltebeckens. Dieses kann nicht nur Wasser zurückhalten und kontrolliert ablassen, sondern schafft durch die Speicherung auch einen Puffer, sodass in den darunterliegenden Ortschaften Schutzmaßnahmen ergriffen werden können. Welche Gefahr besteht, wenn Pellets mit Wasser in Berührung kommen und wie kommt der Sand ins Meer? Dies waren weitere Fragen, die anhand von anschaulichen Modellen und Versuchen bei der Veranstaltung, die bis ca. 15.00 Uhr andauerte, beantwortet werden konnten.
Hier einige Impressionen zum Hochwasserinfotag: