Großübung: Auslaufendes Gefahrgut führt zu Alarm des ABC-Zuges
Neun Feuerwehren an Großübung in Johanniskirchen beteiligt – Szenario: Auslaufendes Gefahrgut bei Tanklaster
Fach-Kreisbrandmeister ABC/Gefahrstoff Heiko Schedlbauer organisierte zusammen mit dem Kommandanten der Feuerwehr Johanniskirchen eine Gefahrgutübung. Ziel der Übung war, das Zusammenspiel der Einheiten des Gefahrgutzuges zu üben sowie dessen Struktur auf die Probe zu stellen. Denn hier werden Einheiten aus dem gesamten Landkreis alarmiert, welche dementsprechend unterschiedliche Eintreffzeiten haben, was an der jeweiligen Einsatzstelle koordiniert werden muss.
Anfangs wurde lediglich die Feuerwehr Johanniskirchen als örtlich zuständige Wehr nach dem Stichwort ABC 1 zu einem undefinierbaren Geruch auf einen Parkplatz nahe der dortigen Schule gerufen. Eine Erkundung der Einsatzkräfte vor Ort ergab, dass aus einem dort geparkten LKW ein Gefahrstoff austritt. Daraufhin erfolgte gegen 18.00 Uhr eine Alarmstufenerhöhung auf ABC THL Chemie und damit ein Nachalarm für den Gefahrgutzug des Landkreises Rottal-Inn. Dieser besteht aus den Feuerwehren Bad Birnbach, Eggenfelden, Kirchdorf a. Inn, Pfarrkirchen, Simbach a. Inn, Tann, Triftern und Wittibreut. Wir sind daran mit unserem Tanklöschfahrzeug (TLF) und dem Pulverlöschanhänger P250 beteiligt und somit für die Sicherstellung des Brandschutzes zuständig.
Wir machten uns auf den Weg in den Norden des Landkreises und erreichten nach einer Dreiviertelstunde Fahrt gegen 18.45 Uhr den Bereitstellungsraum am Dorfplatz. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits große Teile des Gefahrgutzuges vor Ort und begannen mit den Maßnahmen zur Schadensbekämpfung. Der Dekonplatz war bereits aufgebaut und Einsatzkräfte gingen unter Chemikalienschutzanzug (CSA) zum LKW vor, um das Leck abzudichten. Zudem wurden die vordefinierten Abschnitte eingerichtet, welche durch Führungsunterstützungen koordiniert wurden. Wir waren dem Unterabschnitt „Gefahrenbereich“ zugeteilt, welcher durch die Feuerwehr Eggenfelden koordiniert wurde. Die Leitung aller drei Unterabschnitte – neben „Gefahrenbereich“ gibt es auch noch „Messen/Warnen“ und „Dekon“ – übernimmt die Führungsunterstützung der Feuerwehr Tann, bei welcher alle wichtigen Meldungen zusammengeführt werden.
Nach kurzer Zeit in Bereitstellung erhielten wir schließlich den Auftrag, zur Einsatzstelle zu verlegen, wo wir unseren Pulverlöschanhänger in Stellung brachten. Nachdem das Leck abgedichtet worden war und keine Personen mehr in Gefahr waren, wurden die CSA-Träger durch die Feuerwehr Triftern gereinigt und die Übung beendet. Anschließend folgten eine Nachbesprechung und eine kleine Brotzeit, bevor wir uns wieder auf den Rückweg nach Simbach machten. Jedoch erreichten wir das Feuerwehrhaus nicht auf kürzestem Weg, da wir auf dem Heimweg zu einem Einsatz gerufen wurden.
P.S.: Ein Dank gilt den Kameraden der Feuerwehr Johanniskirchen für die Zurverfügungstellung der Fotos!
Hier einige Impressionen zur Gefahrgutübung: