Rekordjahr: 65 neue Atemschutzgeräteträger in Simbach ausgebildet
1 Feuerwehr – 1 Jahr – 3 Atemschutzlehrgänge – 65 neue Atemschutzgeräteträger – 22 Männer und Frauen bei drittem Lehrgang in zwei Wochen ausgebildet
Üblicherweise halten wir pro Kalenderjahr einen Lehrgang für Atemschutzgeräteträger ab. Da der Andrang beim ersten Lehrgang im Frühjahr jedoch extrem hoch war, entschieden wir uns dazu, im Mai dieses Jahres einen zweiten Lehrgang durchzuführen, welcher mit 19 Teilnehmern sehr gut belegt war. Im Herbst erhielten wir überraschenderweise eine Anfrage, ob wir dazu bereit wären, einen dritten Lehrgang für Atemschutzgeräteträger abzuhalten. Da uns die Ausbildung neuer Atemschutzgeräteträger sehr am Herzen liegt, überlegten wir nicht lange und sagten zu, den dritten Lehrgang innerhalb eines Jahres durchzuführen. Dieser war mit 21 Feuerwehrmännern und einer Feuerwehrfrau aus den Feuerwehren Altersham, Bayerbach, Gschöd, Johanniskirchen, Obertürken, Reut, Schwertling, Tann, Taubenbach, Walburgskirchen, Wittibreut und Wurmannsquick erneut nahezu vollständig belegt, was einerseits den Bedarf an Ausbildungsplätzen und andererseits die Beliebtheit des Lehrganges in Simbach zeigt.
Und so startete die Ausbildung an einem Montag im November wieder in bewährter Weise mit den Grundlagen der Atmung und dem Aufbau des Atemschutzgeräts. Zwei Tage später erhielten die angehenden Atemschutzgeräteträger wertvolle Informationen zum Verhalten in Atemschutznotfällen und lernten – untermalt durch zahlreiche Beispiele aus der Praxis – die Einsatzgrundsätze eines Geräteträgers kennen. Nach zwei Abenden voller Theorie ging es am ersten Samstag in die Praxis, wo die Männer und Frauen sich mit der neuen Spezialausrüstung vertraut machen konnten. In mehreren Gewöhnungsübungen, wie dem Besteigen der Drehleiter, dem Durchkriechen eines Fahrzeugs oder einem Rundgang ums Feuerwehrhaus, konnten sie erste Erfahrungen mit dem Atemschutzgerät und der Maske sammeln. Anschließend ging es nahtlos an vier Stationen weiter, in welchen sie erste Einsatzübungen durchführten und sich mit den Themen „Türöffnung“ und „Rauchverschluss“ beschäftigten. Bei den Einsatzübungen handelte es sich neben einem Kellerbrand und einem Zimmerbrand im Obergeschoss auch um die Rettung einer Person aus einem Schacht.
Die zweite Woche begann mit der theoretischen Prüfung im Schulungsraum unseres Feuerwehrhauses, die im Beisein von Fachkreisbrandmeister Dominik Mayer durchgeführt wurde. Die Teilnehmer mussten hier 50 Fragen rund um das Thema Atemschutz beantworten. Im Anschluss daran erhielten die Kameradinnen und Kameraden Einblicke in einige praktische Themen. So befassten sie sich mit dem Schlauchmanagement, den Einsatzbereichen und Einsatzgrenzen einer Wärmebildkamera sowie mit der Ausrüstung und den Aufgaben eines Sicherheitstrupps. Bereits am Tag darauf stand die Atemschutzübungsanlage des Landkreises Rottal-Inn, welche bei der Feuerwehr Eggenfelden beheimatet ist, auf dem Lehrplan. Diese musste zweimal durchlaufen werden, wobei der erste Durchgang als Gewöhnungsübung mit erleichterten Bedingungen durchgeführt wurde. Beim zweiten Durchgang, welchen die Atemschutzgeräteträger nun jedes Jahr abhalten müssen, musste unter normalen Bedingungen die Kriechstrecke durchquert und an mehreren Geräten die Fitness unter Beweis gestellt werden.
Der zweite Lehrgangssamstag, der Abschlusstag, startete bereits in den Morgenstunden mit zwei Einsatzübungen. Dabei handelte es sich einerseits um einen Kellerbrand mit mehreren vermissten Personen und andererseits um einen Brand im 1. Obergeschoss eines Gebäudes, wobei ein Vorgehen hier nur über die Steckleiter möglich war. Im Gegensatz zu den Übungen in der Woche zuvor wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht und auch das Verhalten in Atemschutznotfällen stand auf dem Programm. Nach einer kurzen Mittagspause ging es bereits weiter mit den beiden Abschlussübungen, welche dankenswerterweise wieder auf dem Gelände der Firma Knauf Insulation in Simbach abgehalten werden konnten. Neben einem Werkstattbrand, bei welchem die Personensuche und das Verhalten bei Atemschutznotfällen im Fokus standen, musste auch eine Übung ohne „Feuer“ bewältigt werden. Dabei handelte es sich um einen Gefahrgutaustritt aus einem Container, bei welchem ebenfalls mehrere Personen vermisst wurden. Ergänzt wurde das Ausbilderteam unserer Wehr an diesem Nachmittag auch durch Fach-KBM Dominik Mayer.
Am Abend erhielten die nun ausgebildeten Atemschutzgeräteträger aus den Händen vom Kommandant Michael Jetzlsperger und Lehrgangsleiter Fabian Lehner ihre Zeugnisse überreicht, bevor der Lehrgang ein offizielles Ende fand und man den Abend gemütlich ausklingen ließ. Insgesamt konnten im Kalenderjahr 2025 im Landkreis Rottal-Inn etwa 100 neue Atemschutzgeräteträger ausgebildet werden – davon allein 65 Männer und Frauen am Lehrgangsstandort Simbach. Dies ist ein Rekordwert für die Atemschutzausbildung in unserer Wehr, welcher uns stolz macht und – wahrscheinlich auch über die Landkreisgrenzen hinaus – seinesgleichen sucht!
Hier einige Impressionen zum Atemschutzlehrgang:


















































